Der Zeitpunkt ist nah! 

Welcher? Der, an dem ich nicht mehr die Profispiele von Borussia Dortmund nicht mehr besuchen werde. Wieso? Ich könnte jetzt einen langen Post über die Kommerzialisierung, die zu hohen Ticketpreise, die Tickethotline, die mangelhafte Kommunikation vom Verein mit der aktiven Fanszene, die vorgebenden Wege die man einhalten muss um Auswärtsspiele zu besuchen, das Absprechen von Menschenrechten bei An- und Abreisen zu Spielen, das Verhalten der Polizei und das dauerhafte abstreiten von Fehlverhalten selbiger, die völlig sinnlosen Kollektivstrafen des DFB, Szenekundige Beamte die denken Sie müssen sich vor niemandem rechtfertigen und sich dementsprechend verhalten, oder der Umgang mit den Interessen den Fans. Um jetzt nur mal einen kleinen Auszug zu liefern. Diese Entwicklung verschärft sich von Jahr zu Jahr mehr und der Reiz, Spiele des Ballspielvereines zu besuchen, wird immer geringer. Natürlich dürfte es Euch, dem Aufsichtsrat von Borussia völlig egal sein, denn meine Karte wird, solange Borussia erfolgreich spielt, immer jemand anderes kaufen, dieser kauft mit Sicherheit auch noch mehr Produkte aus der Fanwelt und konsumiert mehr im Stadion, nimmt Entscheidung einfach hin und hinterfragt diese nicht, ist also aus Eurer Sicht ein richtiger Gewinn auf allen Ebenen.    

Ich möchte die Verantwortlichen aber nochmal an die Situation von 2004-2008 erinnern, in dieser Zeit hat die Stadt, sowie die Leute, die Borussia im Herzen tragen, mit zum überleben der selbigen beigetragen, also bedenkt doch mal die eine oder Entscheidung oder das abgeben von Daten wegen Nichtigkeiten an Behörden. 
Apropos 2004-2008, seit dem Jahr 2007 spielte ein gewisser junger Pole mit dem Spitznamen Kuba für den BVB und ist im ersten Jahr fast mit selbigen abgestiegen, trotzdem hat er sich zu jeder Zeit den Arsch aufgerissen, stets das Schwarz-Gelbe Trikot (bis auf eine erste Saison, da waren sie ja sensationeller Weise Gelb-Weiß, man merkt also, gedankenlose Entscheidungen gibt es schon lange…) mit stolz getragen und ist einfach auch menschlich ein super Typ. Zudem ist er unbestreitbar ein richtig guter Fußballer, dieser soll nun also einfach vom Hof gejagt werden um einen völlig überschätzten und absolut überteuerten Schürrle zu kaufen? Mag sein das auch dieser kein schlechter Fußballer ist, aber wie er menschlich drauf ist und ob er überhaupt zum BVB, charakterlich wie sportlich passt, muss sich erst noch zeigen. 

Zudem wird ein Spieler zu Borussia zurück kehren, der die Borussia vertraten hat. Hier lese ich von anderen immer „nur weil er bei Bayern war…“! Nein, Lewandowski ist auch gewechselt und wurde mit Gesängen und einer Welle von der Südtribüne verabschiedet. Er wird auch nie ausgepfiffen, bei Spielen vom FCB im Westfalenstadion. Es geht also nicht um Wechsel, da es heute einfach utopisch ist, zu denken jeder Spieler bleibt bis zur Rente bei einem Klub. Es geht um das WIE! Der Wechsel von Hummels, sowie der Abgang als auch das zurückholen von Götze zeigen einfach abschließend, der Zeitpunkt ist nah. 
Zu guter letzt möchte ich noch kurz erwähnen das die Ultras von Borussia Dortmund nicht frei von Sünde sind, oder immer nur so handeln wir es sich bestimme Menschen wünschen. Aber auch hier ist durch den ADK Entzug wieder eine sinnlose Kollektivstrafe zu sehen, welche die Angst vor selbigen Zeit, Meinungen und Entscheidungen weiterhin kritisch zu sehen.   
Borussia, Du hast Dich sehr verändert in den letzten 10 Jahren, was aber momentan passiert und auf uns zu kommt, wird den Schritt unausweichlich machen Dich nicht weiter so zu besuchen, wie ich es mein Leben lang getan habe.

Bald ist Derby, oder auch nicht.

 

Was gehört für mich zu einem Derby? Emotionen, eine fesselnde, jedoch oft zu angespannte Stimmung und ein Gegner. Auf dem Platz, sowie auf den Rängen. Als wir Anfang des Jahres, die Blauen im Westfalenstadion deutlich mit 3:0 besiegten, waren die betretenen Gesichter im Gästeblock der schönste Anblick des Tages. Auch die Gesänge die man sich Gegenseitig um die Ohren haut und dort sogar teilweise die Mütter der Gegenseite, der käuflichen Liebe bezichtigt, sind Teil dieses Tages.
Nun soll all das also nicht passieren und zwar nicht wegen ausufernder Gewalt beim letzten Mal, sondern weil die Fanszene GE, wegen diversen, nicht nachzuvollziehenden Auflagen, geschlossen das Derby boykottieren wird, was für mich eine absolut richtige und nachvollziehbare Entscheidung ist. Nun sollte sich ein jeder mal fragen der denkt „Auf die kann ich verzichten!“ oder „Ist doch super dann sind die schön leise!“, was das ganze langfristig für Auswirkung haben wird. Die Gästekartenkontingente werden irgendwann bei null stehen und alle „Risikospiele“ werden ohne Auswärtsfans stattfinden. Ohne Emotionen und Leidenschaft, dies ist ein Zustand den ich so nicht hinnehmen will.
Verstehe mich nicht falsch, ich hasse nichts so sehr wie die Blauen und vor allem die aktive Szene um die UGE, aber ob wir das wollen oder auch nicht, wir sitzen was Fanpolitik angeht nunmal alle in einem Boot. Das hat auch das letzte Derby zwischen Gladbach und dem ruhmreichen Ersten Fussballclub Köln gezeigt, auch hier konnte man erahnen wohin sich der deutsche Fußball auf den Tribünen bei Derbys hinbewegt.
Es wäre gelogen zu sagen, dass sich jede Fanszene, bei jedem Derby von ihrer Glanzseite zeigt, aber auch hier gilt es einen differenzierten Blick auf Vorkommnisse zu werfen und nicht immer direkt Kollektivstrafen zu verhängen.
Bleibt abzuwarten was von unserer Seite stimmungsmässig passieren wird, ich für meinen Teil, hatte noch nie weniger Bock auf ein Heimderby, aber gegen diese Entwicklung gilt es geschlossen zu stehen, Auflagen stets kritisch zu hinterfragen und sich Notfalls auch dagegen zu wehren!
Für eine aktive, kreative und kritische Fanszene, in Dortmund und überall!

Das Ende einer Ära.

Als es heute Nachmittag endlich „offiziell“ wurde war es eine Mischung aus Erleichterung und Traurigkeit, die ich fühlte. Die sozialen Medien sowie die Medienlandschaften überschlugen sich mit Meldungen.

Eine Anmerkung muss ich aber los werden. Bei all den Dingen die heute schon geschrieben wurden: Was mich am meisten an der Sache das Kevin und Kuba den Verein verlassen traurig macht, ist die Tatsache, dass ihnen die Möglichkeit genommen wurde, sich gebührend vom Westfalenstadion und der Südtribüne verabschieden zu können.
Wenig Fingerspitzengefühl was die handelnden Personen da an den Tag gelegt haben. Die Sache hätte man den beiden würdiger ablaufen lassen können.
Einer Sache können die beiden sich jedoch gewiss sein, sie sind immer willkommen, sowohl in Dortmund, sowie natürlich auch im Westfalenstadion.
Ein Abschied, nicht für immer, denn wir sehen uns wieder, als Borussen!

Ich danke den Beiden für alles was sie in diesem Verein geleistet haben. Ich ziehe meinen Hut und hebe mein Glas auf Euch!

Borussen – auf ewig!

Köln vs. GE

Zum Ende der letzten Saison war ich erneut in Köln zu Gast, dieses mal gegen die unaussprechlichen aus GE. Der Tag begann für einen freien Sonntag eigentlich viel zu früh für mich, aber was macht man nicht alles um die Blauen verlieren zu sehen.

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Zeitig ging es also in die Domstadt um sich mit dem einen oder anderen Freund noch auf das ein oder andere Kölsch zu treffen. Im Stadionumfeld fühlte man sich erneut an einen Bürgerkrieg erinnert. Da werden echt Bahnen wo normale Blaue, soweit man bei denen das Wort normal benutzen kann, mit einem kompletten Hunderschaftszug begleitet, wie gesagt, das waren keine Bahnen die mit sportlichen Leuten oder „sogennanten Fans“ besetzt waren. Auch das Polizeiaufgebot war immens, was dann darin gipfelte das die Fantrennung direkt vor dem Stadion eigentlich nicht durchgezogen wurde, da alle Blauen die mit dem Auto, oder einer anderen Richtung als die Bahnen aus der Innenstadt kamen, die Wege der Kölner kreuzten. Brillant gelöst mal wieder.

Im Stadion war es erneut mehr als nur traurig zu sehen was in den letzten Monaten in Köln los ist, kann man über die Aktion in MG geteilter Meinung sein, so ist es einfach unfassbar was der Verein daraus gemacht hat und auch das DFB Urteil ist ein sehr starker Einschnitt. Eine Stimmung war also auf der Heimseite, wie auch bereits beim Spiel gegen die SGE aus Frankfurt zuvor, welches ich auch besuchte, als nicht vorhanden zu bezeichnen. Zwei oder dreimal Stand das Stadion auf, jedoch ebbte es jedes mal schnell wieder ab. Ich bin gespannt wie sich die Fanszene und die Stimmung in Köln entwickeln wird, ich hoffe für die Freunde vor Ort, dass die richtigen Entscheidungen getroffen werden und die Kölner Fanszene zu dem zurück findet was sie ist, eine der stimmungsvollsten und emotionalsten Kurven in unserem Land.

Das Spiel selber stand unter den Vorzeichen, dass der FC endgültig den Klassenerhalt perfekt machen kann und die Blauen tiefer in die Krise schießen kann. Natürlich habe ich zu dem damaligen Zeitpunkt auch noch gehofft das wir in der Tabelle eventuell an ihnen vorbei ziehen können um ihnen die Saison komplett zu versauen, was uns ja leider nicht gelang. Mit einer wirklich tollen Leistung konnten die Blauen, welche wirklich unfassbar schwach auftraten. besiegt und der Klassenerhalt gefeiert werden. Nach dem Spiel gab es noch die eine oder andere Rennerei, aber nur die Üblichen Spielchen, insgesamt blieb es also sehr ruhig und nach dem einen oder anderen kalten Fan-Getränk, konnte ich mit dem zweiten Sieg in der Rückrunde nach Hause aufbrechen, sowie der Erkenntnis, dass diese Menschen einfach in jeder Stadt zu hassen sind, egal ob bei uns oder im Rheinland…

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Niemals geht man so ganz.

War die Flut an Berichten und Artikeln über Jürgen Klopp nach dem Abschied, bzw. kurz davor so immens, dass ich kaum noch einen Überblick hatte, veröffentliche ich meine Gedanken dazu nun erst zu einem etwas späteren Zeitpunkt:

Hallo Jürgen,

einige Wochen ist es nun schon her, das Du unseren BVB verlassen hast, mit etwas Abstand möchte ich Dir noch einige Worte widmen:

Ich habe wegen Dir geweint, vor Freude, vor Enttäuschung und doch am meisten vor Glück. Dafür danke ich Dir. Niemals und unter keinen Umständen hätte ich vor sieben Jahren gedacht das ich jemals einen Trainer bei meiner geliebten Borussia so in mein Herz schließen kann wie Dich. Aber auch da hast Du mich und viel Leute hier in Dortmund und Umgebung überrascht. Stets offen, freundlich, aber auch immer emotional hast Du unsere Borussia von einem Abstiegskandidaten zurück auf die große Bühne Europas geführt.

Die unfassbar spannenden und emotionalen Spiele in der Europa League waren aber im Nachhinein nur das Vorspiel für unfassbare Abende in Europas Stadien, sowei im heimischen Westfalenstadion unter Flutlicht in der Königsklasse. Die Städte, Menschen und Stadien die ich sehen durfte werde ich nie vergessen. In der ersten Saison noch etwas naiv, waren wir in den Jahren eine feste Größe in Europa, bis wir in diesem Jahr feststellen mussten das Juve einfach besser war, aber ist das schlimm? Nein. Denn nur zehn Jahre nach der Molsiris Entscheidung in Düsseldorf sollten wir alle etwas demütiger sein und die Momente aus den zig Auswärtsspielen, dem Finale in Wembley, aber natürlich vor allem bei dem 4:1 gegen Madrid und dem unglaublichen Sieg gegen Malaga für immer in unseren Erinnerungen halten und nun, sowie auch in Zeiten ohne Europapokal, stolz darauf sein wie sich unsere Mannschaft und wir uns als Fanszene in Euro präsentiert haben.

Ich kann mich noch gut daran erinnern als Du Dein erstes Derby bei uns im Westfalenstadion als Trainer geleitet hast. Es stand zur Pause 0:3 für die Blauen und ich war mir nicht sicher ob wir nicht noch einmal so viele Tore bekommen, das wäre ein rabenschwarzer Tag in der BVB Geschichte geworden, aber es kam wie in Deiner Amtszeit sohäufig anders als gedachtt. Nach einer großen Möglichkeit zur Beginn der zweiten Hälfte für die Blauen, die das 0:4 hätte sein müssen, drehen wir dieses Spiel noch zu einem großartigen 3:3 und ich bin mir sicher, hätte der Schiedsrichter den Anstand gehabt eine Nachspielzeit laufen zu lassen, die dem Spiel angemessen gewesen wäre, hätten wir das Ding noch gewonnen, aber sei es drum. Die ersten beiden Saisons war es einfach wunderbar und erfrischend dem BVB dabei zu zusehen sich neu zu finden und dabei auch noch recht erfolgreichen Fußball zu spielen. Natürlich darf mahn nicht leugnen das wird in den Jahren des Erfolges unfassbarer Glück mit den Transfers hatten, Kagawa, Piszek, Hummels, Subotic, usw…. waren echte „Schnäppchen“ im Vergleich zu den ekelhaften Summen die in Europa für Transfers mittlerweile die Runde machen. Dafür geht auch der Danke an das glücklichen Händchen von Michael Zorc. Was Du aber aus diesen Jungs gemacht hast, ist unglaublich. 2010 fing es dann an langsam unwirklich zu werden. Fast jedes Spiel (in der Liga) wurde gewonnen und auch das erste Spiel im Jahr 2011 war mit dem wichtigen Sieg in Leverkusen und dem Jubel von Kevin in den Armen der mitgereisten Borussen ein absoluter Höhepunkt. Derbysiege und ein Sieg in München pflasterten den Weg zur deutschen Meisterschaft. Ich konnte damals nicht glauben wie mir geschieht, als ich unten auf dem Rasen stand und nach 2002 die zweite Meisterschaft live im Stadion mit meiner Borussia feiern durfte. Wochenlang habe ich gebraucht um zu realisieren was passiert war. Kurz vor dem Beginn der neuen Saison hatte ich große Sorgen um Dich und die Mannschaft, denn wie will man das denn noch toppen? Erneut hast Du mich besserer belehrt. Wir sind nicht nur noch souveräner Meister geworden, nein wir haben in Berlin in einer unvergesslichen Nacht das erste Double der Vereinsgeschichte eingefahren. 2005, also auch wieder sieben Jahre zuvor, haben wir mit einer absoluten Rumpelruppe (wovon aber einige dann doch noch die Meisterschaft 2011 feiern durften) 5:0 in München verloren. Unser Bus hatte damals bei enormen Schneemassen eine Panne und so erreichten wir den Gästeblock zum letzten Auswärtsspiel bei den Bayern im Olympiastadion erst zur 30. Spielminute und es stand schon 3:0 für den FCB, kurz danach fiel das 4:0 und am Ende stand nach einem weiteren Treffen das 5:0 für den FCB und die Erkenntnis das man wohl auf Jahre gegen den Abstieg spielen muss. Zurück zum Pokalfinale 2012, hier schlugen wir die Bayern dann also mit fünf erzielten Toren und dieses Spiel kann letztendlich als der Tropfen, der das berühmte Fass zum überlaufen brachte betrachtet werden und für die heutige Dominanz der Bayern verantwortlich ist. Also war nach dem Aufrüsten der Bayern in den beiden Jahren darauf „nur“ der zweite Platz drin, war aber absolut legitim war, denn dies war das maximale was in diesen Jahren in der Bundesliga zu holen war, auch dafür danke ich Dir! Was aber in der CL Saison ablief war einfach unfassbar, von diesen Momenten, wenn auch nicht von dem Titel gekrönt werde ich noch meinen Enkeln erzählen. 2014 erneut ein Finale, wieder geben Bayern, wieder knapp verloren. Abgehakt.

Die letzte Saison fing mit dem Gegentor nach wenigen Sekunden gegen Leverkusen schon bescheiden an. Nach einigen Spielen sprach ich und auch Du noch von einer Momentaufnahme bei dem Blick auf die Tabelle. Doch als die Tage kürzer wurden und die Niederlagen immer mehr, wurde es langsam Gewissheit, die Borussia spielt nun einzig gegen den Abstieg. Als der BVB dann zur Jahreswende auf einem Abstiegsplatz stand war ich mir aber weiterhin absolut sicher das man das Ding noch herumreißen kann. Das erste Spiel gegen die Pillen aus LEV machte auch etwas Mut, doch als wir dann Anfang Februar unter der Woche zuhause gegen Augsburg verloren wendete sich für mich und auch viele andere das Blatt. Ich war das erste mal sauer auf die Mannschaft, eventuell auch auf Dich, denn was da auf dem Platz gezeigt wurde, war unsere Borussia nicht gerecht. Nach dem Spiel wurden also heftige Emotionen gezeigt, aber auch hier hast Du Verständnis gezeigt. Danach wurden glücklicherweise viele Spiel gewonnen, darunter einer der schönsten Derbysiege in meinem Leben und Borussia hatte wieder etwas ruhiges Fahrwasser. Nur dann kam Turin, dann kam Gladbach und auch in anderen Spielen wirst Du gemerkt haben, dass auf Dem Platz nicht mehr das zu sehen ist, was Du Dir erwartest. In der Zwischenzeit jedoch, konnte gegen Hoffenheim in einem unfassbar engen Spiel der Einzug in das Pokalfinale in Berlin erreicht werden. Doch plötzlich war der Knall da, die PK am 15.04.2015, auf der Du bekannt gegeben hast das Du uns verlassen wirst. Das erste Spiel danach gegen Paderborn und fast alle anderen konnten zu Gunsten des BVB`s entschieden werden, und nach diese schlechten Hinrunde ein unfassbarer siebter Tabellenplatz erreicht werden, was egal wie das Pokalfinale ausgegangen wäre, zur Qualifikation am Europapokal berechtigte.

Nun hast Du dein letztes Spiel im Westfalenstadion hinter Dich gebracht und und konntest Dich deiner Tränen nicht erwehren, denn es war das letzte Heimspiel für Dich. Gerne hätte ich gesehen das Du das Mikrofon ergreifst und einige Worte persönlich an uns richtest, aber Du wolltest es ja besser machen als in Mainz, es sei Dir gegönnt. Die Südtribüne hat dich mit einer Choreo auch gebührend verabschiedet und die Woche vor dem Pokalfinale begann, welches ja leider gegen Wolfsburg verloren wurde, denn schließlich wäre es für Dich und den BVB „zu kitschig“ gewesen, so Deine Worte.

Ich Danke Dir für alles was Du für meine große Liebe, den Ballspielverein getan hast und ich ziehe auch meinen Hut vor Deiner letztendlichen Entscheidung, wenngleich ich auch sehr traurig darüber bin.

Solltest Du Dich nach Emotionen, guten Bier oder einfach mal dem Gefühl des Westfalenstadions bei einem Torjubel sehen, bist Du jederzeit willkommen, denn Du kamst als ambitionierter Trainer, guter Typ und Du du gingst als BORUSSE!

Ich hebe mein Glas auf Dich, DANKE JÜRGEN!

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Franz Jacobi und die Wiege des BVB – Interview

Anlässlich der Filmpremiere des lange erwarteten Filmes über die Gründungsgeschichte unseres geliebten Ballspielvereines, habe ich mich mit Jan-Henrik Gruszecki über den Film und seine Begleitumstände unterhalten.

Warum das ganze Projekt? / Wie seid ihr auf die Idee gekommen?

Seit dem Jahr 1909 wirkt gefühlt die DNA bis in die heutige Generation hinein und hat die ganze Stadt geprägt. Sie hat Dinge wie das Weiterkommen gegen Malaga passieren lassen. Der BVB ist sehr Durchsetzungsstark geworden, diesen und weitere Attribute wollten wir versuchen auf die Leinwand zu bringen. Die „DNA des Wahnsinns“ – versuchen wir quasi diesem Film zu Vermitteln. Die komplette Gründungsgeschichte ist natürlich schwer in einen einzelnen Film zu bannen. Selbige ist immer noch enorm wichtig und der Grundstein unseres Vereines. Genau das wollen wir durch Audiovisuelle Medien dokumentieren, sodass die aktuelle Generation, aber auch eben jede am 250. Geburtstag von Borussia noch weiß, wo der Ballspielverein herkommt.

 

Wer steckt dahinter?

Marc Quambusch, Jan Hendrik Gruszecki (beide auf verschiedene Art und Weisen Teil der Dortmund Fanszene – anm. von GWSDO) sowie Gregor Schnittker, der bereits mir dem Buch „Unser ganzes Leben“ in Erscheinung getreten war und wir damals bereits Kontakt hatten. Er war mit einem sehr hohen Anteil an der Recherche beteiligt. Quasi der Gegenpol zu uns beiden.

Zudem 250 weitere Leute plus Komparsen, sehr viele Leute in Archiven. Außerdem gilt es zu erwähnen das alle deutlich mehr gemacht haben, denn sonst wäre das Projekt so nie zu realisieren gewesen. Sprich es gab sehr viel Ehrenamt.

 

Stichwort Crowdfunding, wieviel hattet ihr an Budget zur Verfügung?

ca. 250.000 Euro, durch Sponsoren und das Crowdfunding, da gilt es im Nachhinein sehr vielen Leuten einfach Danke zu sagen. Wobei nach Ausliefern, Steuern etc. bleibt von 19 Euro die jemand für eine DVD gespendet hat leider nicht mehr viel übrig.

Der BVB hat sich super verhalten, nicht nur das er 50.000 Euro zu dem Budget hinzu geschossen hat, dazu hat die Marketingabteilung ihr Wissen mit uns geteilt. Insgesamt haben wir bei einem Vorschlag niemals ein Nein vom BVB bekommen. Carsten Cramer (Marketing Guru des BVB – Anm. von GWSDO) hat mir sogar eine Akkreditierung zum Sponsorengewinn in den Logen des Westfalenstadion ausgestellt, hier war auch noch einiges an Budget zu holen. Die Ultras auf der Süd haben mit Bechersammelaktion auch geholfen Geld zu sammeln, sprich jeder im rahmen seiner Möglichkeiten.

 

Wurde der Film komplett in Dortmund gedreht und wie lange geht der Streifen?

Nein, die Fußballszenen sind im Poloclub Willich entstanden, denn wie brauchten eine große Wiese und hatten viele Probleme damit einen Standort zu finden indem keine moderne Architektur oder Strommasten zu sehen sind, diese passen natürlich nicht in die damalige Zeit. Zudem sind weitere Szenen im Bergarbeiter-Wohnmuseum in Lünen und dem Sportplatz in Alt Lünen Sportplatz entstanden. Was uns sehr Stolz mach ist, dass wie die Gründung vom BVB im echten Spiegelsaal, also am Originalschauplatz drehen konnten.

Die Laufzeit beträgt 110 Minuten – Spielfilm ca. 95 Minuten dann folgt der recht lange Abspann.

 

Wie habt ihr das ganze realisiert und wie viel Zeit und Mühe hat es in Anspruch genommen?

Fast genau zwei Jahre, die Idee ist damals in Hamburg entstanden. Ich habe damals auf der Wikipedia Seite von Franz Jacobi gelesen, dass sein Grab entfernt wurde. Da war mir klar, wir müssen dem Gründer des BVB ein Denkmal setzten.

 

Vor einigen Tagen war die Premiere, wart ihr zufrieden? Wie war die Reaktion des Publikums?

Überwältigend, um es mit einem Wort zu beschreiben. 600 Leute stehen nach dem Film auf darunter z.B. Reinhard Rauball oder Michael Zorc der mich seit Kindesbeinen beim BVB in welcher Funktion auch immer begleitet hat. Da hatte ich schon Gänsehaut. Also auch insgesamt durchweg positiv.

 

Wo kann ich mit den Film ansehen, bzw. wo auf DVD kaufen?

Wir warten auf die FSK Freigabe denn ohne ist kein Verkauf in Deutschland zulässig. Dann gibt es den Film auf www.fanz-jacobi.de zu erwerben, da wird er genauso Teuer wie vorher als Spende, um eine noch kleine Finanzlücke zu schließen. Sollten wir Gewinn erzielen, Spenden wir den Überschuss an eine soziales Projekt rund um den Borsigplatz.

Das Roxy-Kino in Dortmund zeigt den Film auch bald. Ansonsten im örtlichen Kino anrufen und denen kundtun, wir möchten den Film sehen, denn wir sind bereit Deutschlandweit Franz Jacobi Nächte zu starten. Dann würden wir vorbei kommen und noch einiges zu den Hintergründen des Filmes erzählen, hierzu haben wir bereits viele Anfragen.

 

Habt ihr weiter Projekte dieser Art in Planung?

Ganz viele Ideen liegen bereits in der Schublade. Bis diese umgesetzt werden können, wird es aber noch sehr lange dauern. Dann wird es aber definitiv kein Crowdfunding.

 

Danke für das Interview und Deine Zeit Janni!

Weitere Infos auf: http://franz-jacobi.de

#diewegedesbvbsindunergründlich oder auch #pfeiffenheinis

Wir haben März 2015, langsam nimmt der Frühling fahrt auf. Samstag gab es auf dem Rasen des Westfalenstadions absolute Schonkost. Bis zur 70. Minute wirkte der Ballspielverein recht ideenlos. Aber was mich so richtig erschrocken hat, waren die Pfiffe die in der zweiten Halbzeit von allen Tribünen zu hören waren. Bei weitem nicht brachial laut, aber sie waren da. Ich war wirklich traurig. Wieso? Denken wir doch mal einige Wochen zurück.

Der BVB überwintert auf einem direkten Abstiegsplatz in der ersten Spielklassse der Fußball Bundesliga. „Nach der Winterpause wird vieles besser“ – „Die Junggens getz richtig einstellen“ – „Jetzt kann es nur besser werden“, solche und ähnliche Plattitüden waren fast überall zu hören und auch ich konnte mich nicht davon frei machen, einfach sicher zu sein das wird da schon irgendwie wieder raus kommen, bei diesem Kader. Doch nach einer mittelmäßigen Leistung in Leverkusen bei der man mit einem Punkt wieder Richtung Bierhauptstadt aufbrechen konnte, folgte eine englische Woche mit einem Spiel zuhause gegen Augsburg welches ich so schnell nicht vergessen werde, denn in der Hinrunde haben wie auch verloren (und das nicht zu knapp), jedoch hatte ich da meistens den Eindruck das die Mannschaft alles raus gehauen hat. Nach dem Spiel gegen Augsburg, man war übrigens Tabellenletzter(!) schlug es bei mir und auch vielen anderen um. In Wut, Angst und Panik, denn die Mannschaft wirkte kraft- und vor allem kampflos. Ein Zustand den ich in Dortmund lange nicht gesehen hatte. Während ich diese Zeilen schreibe bekomme ich erneut unschöne Gedanken wenn ich über den Abend nachdenke.

Was ich dem Umfeld des BVB`s und auch der Führung unserer Borussia zu Gute halten muss ist die nicht vorhanden gewesene Trainerdisskusion. Kaum für möglich zu halten im heutigen Profifußball. Respekt dafür und dies zeigt mal wieder das auch wenn der BVB ein Wirtschaftsunternehmen geworden ist, die Uhren hier immer noch etwas anders ticken als im Süden oder hohen Norden der Republik.

Kommen wir zurück zum eigentlichen Thema. Bitte versteht mich nicht falsch, jeder hat in einem angemessenen Rahmen das Recht dazu seinen Unmut über die Leistung der Mannschaft kund zu tun, nur darf man nicht vergessen das man vor EINEM MONAT, also Anfang Februar vor einem Scherbenhaufen stand. Natürlich sind die Siege seit dem und vor allem der grandiose Sieg gegen die Blaue Brut wunschschön, nur darf man doch nicht davon ausgehen das bei so vielen Besuchern des Westfalenstadions das Kurzzeitgedächtnis nicht mehr funktionrt. Daher würde ich mir wünschen, wenn wir alle, wirklich alle versuchen das Beste aus dieser komischen Saison zu machen und eventuell schaffen wir es ja nach Berlin, erleben noch einen Moment wie gegen Malaga im Europapokal, egal was noch kommen wird, bitte vergesset nicht wo wie vor einigen Wochen standen und wie schnell es gehen kann.

Genießt jeden Moment mit unserer Borussia, feiert sie, fiebert mit, aber pfeift sie nicht wegen Banalitäten aus, denn das haben sich die Jungs in den letzten Wochen nicht verdient und unserer Borussia wird das auch nicht gerecht.

Mittwoch wartet Turin. In der CL ist die Atmosphäre ja „traditionell“ gut, aber auch bei einem Unentschieden gegen einen Verein aus dem Mittelfeld der Bundesliga sollte man froh sein, wieder in selbigen zu stehen und nächstes Jahr die Blauen wieder weghauen zu dürfen und nicht Montags Abends nach Sandhaufen fahren zu müssen.

Darum: Alles raushauen. Wir. Zusammen. Borussia.

Darmstadt – Union Berlin

Freitagabend in Darmstadt, was macht man da? Genau, in`s Stadion gehen. Die Lilien empfingen die Eisernen aus der Hauptstadt. Insgesamt einfach schön dieses Stadion, natürlich als Zweitligist mittlerweile auch mit einem Sponsornamen versehen, aber dennoch einfach etwas anderes als die nullachtfuffzehn Bauten in Wolfsburg, Gladbach oder Augsburg.

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Die Darmstädter standen und stehen momentan auf dem zweiten Tabellenplatz, was wie Euch bekannt, zum direkten Aufstieg in die höchste deutsche Spielklasse berechtigt. Sollten sie dies tatsächlich schaffen, ist ein Umzug nach Mainz oder in ein anderes Stadion in der Nähe unausweichlich. Ich bin gespannt wie sich die Situation in Darmstadt entwickeln wird.

Zurück zum Spiel. Die Leute aus Südhessen präsentierten eine Choreo auf der Sitzplatztribüne, welche auch im Block ganz links den „Stimmungsblock“ beherbergt, will man sich hier sicherlich das Dach, der Akustik wegen zu nutze machen. Ansehnlich aber mehr auch nicht. Darmstadt halt. Auf der Seite der Berliner waren diverse Schwenker und anderen Tifomaterial zu sehen, dazu eine nette und gute Pyroshow zum Anpfiff. Fackeln im Block geblieben und mit Breslauern in einem leeren Teil vorne im Block gab das schon ein sehr nettes Bild ab!

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Das Spiel war eigentlich nach 45. Minuten entschieden, denn direkt vor der Halbzeit wurde der Torhüter der Berliner vom Platz gestellt und der Elfmeter zum 2:0 für die Lilien verwandelt. In der zweiten Hälfte wurde dann auf insgesamt 5:0 erhöht, insgesamt etwas zu hoch, wenn auch durchaus verdient, da Berlin kaum etwas entgegen zu setzten hatte.

Zwei inhaltlich (was auch die Hauptsache ist) sehr gute, wenn auch in der Darstellung etwas oldschool wirkende Spruchbänder in Richtung RB und Herrn K. aus H.:

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Ich kann jedem Empfehlen das Stadion in Darmstadt, am besten bei einem Fluchlichtspiel zu besuchen solange es noch nicht umgebaut ist und dort noch Profifußball zu sehen ist, denn das ist schon im immer grauer werdenden Bundesligaalltag etwas sehr besonderes und bringt mich als alten Fußballromantiker ins schwärmen.

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Zu guter Letzt sei noch auf die grandiose „Feuerwurscht“ hingewiesen, die selbst jedem Veganer Tränen der Freude in`s Gesicht zaubern kann.