Bierchen für die Austria

Viele werden sich erinnern: 2005 „übernahm“ RB Salzburg mehr oder weniger die alte Austria, die dann – faszinierend – von Fans wieder gegründet wurde. Mittlerweile hat sich die Austria wieder bis in die Zweite Liga hochgekämpft. Das eigentlich Bedeutende an ihr ist aber, dass sie neben AFC Wimbledon und dem FC United of Manchester vorgemacht hat, was man als Fanszene auf die Beine stellen kann.

Leider hat scheinbar nicht alles gut geklappt, denn mittlerweile fehlt der Austria Geld, laut ihren Ultras über eine Millionen Euro. Schuld daran ist man immer selbst, aber irgendwie wäre es traurig für alle altmodischen Fußballfans, wenn der Fanverein wieder untergehen würde. Mittlerweile gibt es eine Spendenaktion, s.u..

Ich habe mir überlegt, dass ich das kommende Wochenende unter das Motto „Bierchen für die Austria“ stelle und für jedes Bier, das ich an dem Wochenende trinke, nächste Woche einen Euro als Spende an die Austria überweise. Eigentlich trinke ich nicht viel, aber an einem Wochenende mit einer Party, einem noch freien Abend und einem Derbysieg könnte einiges zusammenkommen. „wink“-Emoticon

Wer ist dabei? Klar retten wir die Austria nicht, wenn wir mit 1.000 Leuten jeder 15 Bier trinken und so 15.000 Euro zusammenkommen. Aber man kann es riskieren, so viel Geld ist es nicht für jeden von uns. Wer wenig Geld oder viel Durst hat, kann ja auch 50 Cent pro Bier spenden. Und: Allein ein wenig Aufmerksamkeit tut der Austria sicher gut. Und der Idee des fangeführten Vereins ebenso!

In dem Sinne: Bierchen für die Austria! Prost und Euch ein schönes Wochenende!

Hier noch die Bankverbindung:

Sportverein Austria Salzburg
IBAN: AT234448000020024320
BIC: VOBOAT21XXX
Verwendungszweck: Bierchen für die Austria

Bald ist Derby, oder auch nicht.

 

Was gehört für mich zu einem Derby? Emotionen, eine fesselnde, jedoch oft zu angespannte Stimmung und ein Gegner. Auf dem Platz, sowie auf den Rängen. Als wir Anfang des Jahres, die Blauen im Westfalenstadion deutlich mit 3:0 besiegten, waren die betretenen Gesichter im Gästeblock der schönste Anblick des Tages. Auch die Gesänge die man sich Gegenseitig um die Ohren haut und dort sogar teilweise die Mütter der Gegenseite, der käuflichen Liebe bezichtigt, sind Teil dieses Tages.
Nun soll all das also nicht passieren und zwar nicht wegen ausufernder Gewalt beim letzten Mal, sondern weil die Fanszene GE, wegen diversen, nicht nachzuvollziehenden Auflagen, geschlossen das Derby boykottieren wird, was für mich eine absolut richtige und nachvollziehbare Entscheidung ist. Nun sollte sich ein jeder mal fragen der denkt „Auf die kann ich verzichten!“ oder „Ist doch super dann sind die schön leise!“, was das ganze langfristig für Auswirkung haben wird. Die Gästekartenkontingente werden irgendwann bei null stehen und alle „Risikospiele“ werden ohne Auswärtsfans stattfinden. Ohne Emotionen und Leidenschaft, dies ist ein Zustand den ich so nicht hinnehmen will.
Verstehe mich nicht falsch, ich hasse nichts so sehr wie die Blauen und vor allem die aktive Szene um die UGE, aber ob wir das wollen oder auch nicht, wir sitzen was Fanpolitik angeht nunmal alle in einem Boot. Das hat auch das letzte Derby zwischen Gladbach und dem ruhmreichen Ersten Fussballclub Köln gezeigt, auch hier konnte man erahnen wohin sich der deutsche Fußball auf den Tribünen bei Derbys hinbewegt.
Es wäre gelogen zu sagen, dass sich jede Fanszene, bei jedem Derby von ihrer Glanzseite zeigt, aber auch hier gilt es einen differenzierten Blick auf Vorkommnisse zu werfen und nicht immer direkt Kollektivstrafen zu verhängen.
Bleibt abzuwarten was von unserer Seite stimmungsmässig passieren wird, ich für meinen Teil, hatte noch nie weniger Bock auf ein Heimderby, aber gegen diese Entwicklung gilt es geschlossen zu stehen, Auflagen stets kritisch zu hinterfragen und sich Notfalls auch dagegen zu wehren!
Für eine aktive, kreative und kritische Fanszene, in Dortmund und überall!

Niemals geht man so ganz.

War die Flut an Berichten und Artikeln über Jürgen Klopp nach dem Abschied, bzw. kurz davor so immens, dass ich kaum noch einen Überblick hatte, veröffentliche ich meine Gedanken dazu nun erst zu einem etwas späteren Zeitpunkt:

Hallo Jürgen,

einige Wochen ist es nun schon her, das Du unseren BVB verlassen hast, mit etwas Abstand möchte ich Dir noch einige Worte widmen:

Ich habe wegen Dir geweint, vor Freude, vor Enttäuschung und doch am meisten vor Glück. Dafür danke ich Dir. Niemals und unter keinen Umständen hätte ich vor sieben Jahren gedacht das ich jemals einen Trainer bei meiner geliebten Borussia so in mein Herz schließen kann wie Dich. Aber auch da hast Du mich und viel Leute hier in Dortmund und Umgebung überrascht. Stets offen, freundlich, aber auch immer emotional hast Du unsere Borussia von einem Abstiegskandidaten zurück auf die große Bühne Europas geführt.

Die unfassbar spannenden und emotionalen Spiele in der Europa League waren aber im Nachhinein nur das Vorspiel für unfassbare Abende in Europas Stadien, sowei im heimischen Westfalenstadion unter Flutlicht in der Königsklasse. Die Städte, Menschen und Stadien die ich sehen durfte werde ich nie vergessen. In der ersten Saison noch etwas naiv, waren wir in den Jahren eine feste Größe in Europa, bis wir in diesem Jahr feststellen mussten das Juve einfach besser war, aber ist das schlimm? Nein. Denn nur zehn Jahre nach der Molsiris Entscheidung in Düsseldorf sollten wir alle etwas demütiger sein und die Momente aus den zig Auswärtsspielen, dem Finale in Wembley, aber natürlich vor allem bei dem 4:1 gegen Madrid und dem unglaublichen Sieg gegen Malaga für immer in unseren Erinnerungen halten und nun, sowie auch in Zeiten ohne Europapokal, stolz darauf sein wie sich unsere Mannschaft und wir uns als Fanszene in Euro präsentiert haben.

Ich kann mich noch gut daran erinnern als Du Dein erstes Derby bei uns im Westfalenstadion als Trainer geleitet hast. Es stand zur Pause 0:3 für die Blauen und ich war mir nicht sicher ob wir nicht noch einmal so viele Tore bekommen, das wäre ein rabenschwarzer Tag in der BVB Geschichte geworden, aber es kam wie in Deiner Amtszeit sohäufig anders als gedachtt. Nach einer großen Möglichkeit zur Beginn der zweiten Hälfte für die Blauen, die das 0:4 hätte sein müssen, drehen wir dieses Spiel noch zu einem großartigen 3:3 und ich bin mir sicher, hätte der Schiedsrichter den Anstand gehabt eine Nachspielzeit laufen zu lassen, die dem Spiel angemessen gewesen wäre, hätten wir das Ding noch gewonnen, aber sei es drum. Die ersten beiden Saisons war es einfach wunderbar und erfrischend dem BVB dabei zu zusehen sich neu zu finden und dabei auch noch recht erfolgreichen Fußball zu spielen. Natürlich darf mahn nicht leugnen das wird in den Jahren des Erfolges unfassbarer Glück mit den Transfers hatten, Kagawa, Piszek, Hummels, Subotic, usw…. waren echte „Schnäppchen“ im Vergleich zu den ekelhaften Summen die in Europa für Transfers mittlerweile die Runde machen. Dafür geht auch der Danke an das glücklichen Händchen von Michael Zorc. Was Du aber aus diesen Jungs gemacht hast, ist unglaublich. 2010 fing es dann an langsam unwirklich zu werden. Fast jedes Spiel (in der Liga) wurde gewonnen und auch das erste Spiel im Jahr 2011 war mit dem wichtigen Sieg in Leverkusen und dem Jubel von Kevin in den Armen der mitgereisten Borussen ein absoluter Höhepunkt. Derbysiege und ein Sieg in München pflasterten den Weg zur deutschen Meisterschaft. Ich konnte damals nicht glauben wie mir geschieht, als ich unten auf dem Rasen stand und nach 2002 die zweite Meisterschaft live im Stadion mit meiner Borussia feiern durfte. Wochenlang habe ich gebraucht um zu realisieren was passiert war. Kurz vor dem Beginn der neuen Saison hatte ich große Sorgen um Dich und die Mannschaft, denn wie will man das denn noch toppen? Erneut hast Du mich besserer belehrt. Wir sind nicht nur noch souveräner Meister geworden, nein wir haben in Berlin in einer unvergesslichen Nacht das erste Double der Vereinsgeschichte eingefahren. 2005, also auch wieder sieben Jahre zuvor, haben wir mit einer absoluten Rumpelruppe (wovon aber einige dann doch noch die Meisterschaft 2011 feiern durften) 5:0 in München verloren. Unser Bus hatte damals bei enormen Schneemassen eine Panne und so erreichten wir den Gästeblock zum letzten Auswärtsspiel bei den Bayern im Olympiastadion erst zur 30. Spielminute und es stand schon 3:0 für den FCB, kurz danach fiel das 4:0 und am Ende stand nach einem weiteren Treffen das 5:0 für den FCB und die Erkenntnis das man wohl auf Jahre gegen den Abstieg spielen muss. Zurück zum Pokalfinale 2012, hier schlugen wir die Bayern dann also mit fünf erzielten Toren und dieses Spiel kann letztendlich als der Tropfen, der das berühmte Fass zum überlaufen brachte betrachtet werden und für die heutige Dominanz der Bayern verantwortlich ist. Also war nach dem Aufrüsten der Bayern in den beiden Jahren darauf „nur“ der zweite Platz drin, war aber absolut legitim war, denn dies war das maximale was in diesen Jahren in der Bundesliga zu holen war, auch dafür danke ich Dir! Was aber in der CL Saison ablief war einfach unfassbar, von diesen Momenten, wenn auch nicht von dem Titel gekrönt werde ich noch meinen Enkeln erzählen. 2014 erneut ein Finale, wieder geben Bayern, wieder knapp verloren. Abgehakt.

Die letzte Saison fing mit dem Gegentor nach wenigen Sekunden gegen Leverkusen schon bescheiden an. Nach einigen Spielen sprach ich und auch Du noch von einer Momentaufnahme bei dem Blick auf die Tabelle. Doch als die Tage kürzer wurden und die Niederlagen immer mehr, wurde es langsam Gewissheit, die Borussia spielt nun einzig gegen den Abstieg. Als der BVB dann zur Jahreswende auf einem Abstiegsplatz stand war ich mir aber weiterhin absolut sicher das man das Ding noch herumreißen kann. Das erste Spiel gegen die Pillen aus LEV machte auch etwas Mut, doch als wir dann Anfang Februar unter der Woche zuhause gegen Augsburg verloren wendete sich für mich und auch viele andere das Blatt. Ich war das erste mal sauer auf die Mannschaft, eventuell auch auf Dich, denn was da auf dem Platz gezeigt wurde, war unsere Borussia nicht gerecht. Nach dem Spiel wurden also heftige Emotionen gezeigt, aber auch hier hast Du Verständnis gezeigt. Danach wurden glücklicherweise viele Spiel gewonnen, darunter einer der schönsten Derbysiege in meinem Leben und Borussia hatte wieder etwas ruhiges Fahrwasser. Nur dann kam Turin, dann kam Gladbach und auch in anderen Spielen wirst Du gemerkt haben, dass auf Dem Platz nicht mehr das zu sehen ist, was Du Dir erwartest. In der Zwischenzeit jedoch, konnte gegen Hoffenheim in einem unfassbar engen Spiel der Einzug in das Pokalfinale in Berlin erreicht werden. Doch plötzlich war der Knall da, die PK am 15.04.2015, auf der Du bekannt gegeben hast das Du uns verlassen wirst. Das erste Spiel danach gegen Paderborn und fast alle anderen konnten zu Gunsten des BVB`s entschieden werden, und nach diese schlechten Hinrunde ein unfassbarer siebter Tabellenplatz erreicht werden, was egal wie das Pokalfinale ausgegangen wäre, zur Qualifikation am Europapokal berechtigte.

Nun hast Du dein letztes Spiel im Westfalenstadion hinter Dich gebracht und und konntest Dich deiner Tränen nicht erwehren, denn es war das letzte Heimspiel für Dich. Gerne hätte ich gesehen das Du das Mikrofon ergreifst und einige Worte persönlich an uns richtest, aber Du wolltest es ja besser machen als in Mainz, es sei Dir gegönnt. Die Südtribüne hat dich mit einer Choreo auch gebührend verabschiedet und die Woche vor dem Pokalfinale begann, welches ja leider gegen Wolfsburg verloren wurde, denn schließlich wäre es für Dich und den BVB „zu kitschig“ gewesen, so Deine Worte.

Ich Danke Dir für alles was Du für meine große Liebe, den Ballspielverein getan hast und ich ziehe auch meinen Hut vor Deiner letztendlichen Entscheidung, wenngleich ich auch sehr traurig darüber bin.

Solltest Du Dich nach Emotionen, guten Bier oder einfach mal dem Gefühl des Westfalenstadions bei einem Torjubel sehen, bist Du jederzeit willkommen, denn Du kamst als ambitionierter Trainer, guter Typ und Du du gingst als BORUSSE!

Ich hebe mein Glas auf Dich, DANKE JÜRGEN!

danke_juergen

#diewegedesbvbsindunergründlich oder auch #pfeiffenheinis

Wir haben März 2015, langsam nimmt der Frühling fahrt auf. Samstag gab es auf dem Rasen des Westfalenstadions absolute Schonkost. Bis zur 70. Minute wirkte der Ballspielverein recht ideenlos. Aber was mich so richtig erschrocken hat, waren die Pfiffe die in der zweiten Halbzeit von allen Tribünen zu hören waren. Bei weitem nicht brachial laut, aber sie waren da. Ich war wirklich traurig. Wieso? Denken wir doch mal einige Wochen zurück.

Der BVB überwintert auf einem direkten Abstiegsplatz in der ersten Spielklassse der Fußball Bundesliga. „Nach der Winterpause wird vieles besser“ – „Die Junggens getz richtig einstellen“ – „Jetzt kann es nur besser werden“, solche und ähnliche Plattitüden waren fast überall zu hören und auch ich konnte mich nicht davon frei machen, einfach sicher zu sein das wird da schon irgendwie wieder raus kommen, bei diesem Kader. Doch nach einer mittelmäßigen Leistung in Leverkusen bei der man mit einem Punkt wieder Richtung Bierhauptstadt aufbrechen konnte, folgte eine englische Woche mit einem Spiel zuhause gegen Augsburg welches ich so schnell nicht vergessen werde, denn in der Hinrunde haben wie auch verloren (und das nicht zu knapp), jedoch hatte ich da meistens den Eindruck das die Mannschaft alles raus gehauen hat. Nach dem Spiel gegen Augsburg, man war übrigens Tabellenletzter(!) schlug es bei mir und auch vielen anderen um. In Wut, Angst und Panik, denn die Mannschaft wirkte kraft- und vor allem kampflos. Ein Zustand den ich in Dortmund lange nicht gesehen hatte. Während ich diese Zeilen schreibe bekomme ich erneut unschöne Gedanken wenn ich über den Abend nachdenke.

Was ich dem Umfeld des BVB`s und auch der Führung unserer Borussia zu Gute halten muss ist die nicht vorhanden gewesene Trainerdisskusion. Kaum für möglich zu halten im heutigen Profifußball. Respekt dafür und dies zeigt mal wieder das auch wenn der BVB ein Wirtschaftsunternehmen geworden ist, die Uhren hier immer noch etwas anders ticken als im Süden oder hohen Norden der Republik.

Kommen wir zurück zum eigentlichen Thema. Bitte versteht mich nicht falsch, jeder hat in einem angemessenen Rahmen das Recht dazu seinen Unmut über die Leistung der Mannschaft kund zu tun, nur darf man nicht vergessen das man vor EINEM MONAT, also Anfang Februar vor einem Scherbenhaufen stand. Natürlich sind die Siege seit dem und vor allem der grandiose Sieg gegen die Blaue Brut wunschschön, nur darf man doch nicht davon ausgehen das bei so vielen Besuchern des Westfalenstadions das Kurzzeitgedächtnis nicht mehr funktionrt. Daher würde ich mir wünschen, wenn wir alle, wirklich alle versuchen das Beste aus dieser komischen Saison zu machen und eventuell schaffen wir es ja nach Berlin, erleben noch einen Moment wie gegen Malaga im Europapokal, egal was noch kommen wird, bitte vergesset nicht wo wie vor einigen Wochen standen und wie schnell es gehen kann.

Genießt jeden Moment mit unserer Borussia, feiert sie, fiebert mit, aber pfeift sie nicht wegen Banalitäten aus, denn das haben sich die Jungs in den letzten Wochen nicht verdient und unserer Borussia wird das auch nicht gerecht.

Mittwoch wartet Turin. In der CL ist die Atmosphäre ja „traditionell“ gut, aber auch bei einem Unentschieden gegen einen Verein aus dem Mittelfeld der Bundesliga sollte man froh sein, wieder in selbigen zu stehen und nächstes Jahr die Blauen wieder weghauen zu dürfen und nicht Montags Abends nach Sandhaufen fahren zu müssen.

Darum: Alles raushauen. Wir. Zusammen. Borussia.

Aufruf für das Spiel gegen Hanover [von TU]

Hallo BVB Fans,

nach dem Spiel in der Provinz ist vor dem Spiel gegen Hannover. Über das Spiel in Sinsheim wurde nun mehr als genug geschrieben, behauptet, (v)erklärt, beschuldigt und gesagt. Fakt ist, dass am 12.12.2012 die DFL ein Konzept beschlossen hat, das in wesentlichen Punkten von uns als höchst problematisch gesehen wird. Reaktionen in ganz Deutschland zeigen, dass viele andere Fans in Deutschland über das Ergebnis enttäuscht sind.

Zusammenfassend bleibt, dass wir Fans einige positive Aspekte und Anpassungen erreichen konnten. Fakt ist aber auch, dass die DFL in ihren Anträgen 8, 11 und 14 weiterhin Dinge beschlossen hat, die unserer Meinung nach der Willkürlichkeit Vorschub leisten und die Kollektivstrafe beibehält. Überprüft wird diese Maßnahme lediglich von der DFL selber, eine Institution, der es für uns zurzeit an jeder Glaubwürdigkeit fehlt. Die DFL könnte hier einen Schritt auf die Fans zu gehen und endlich zu einem Dialog auf Augenhöhe einladen. Leider bleibt es aber auch Realität, dass der BVB in unseren Augen eine höchst unglückliche Rolle in der Diskussion gespielt hat. Damit man uns nicht falsch versteht, wir honorieren, dass Herr Dr. Hockenjos kurzfristig immer wieder zur Verfügung stand, um mit einer Gruppe von Fanvertretern kontrovers über das Papier zu diskutieren. Genauso sehen wir es mehr als positiv, dass unser Verein sich am 12.12.2012 positionierte und in Form von Herrn Watzke Antrag 11 & 14 ablehnte. Hier müssen sich andere große Vereine fragen, mit welchen Scheuklappen man denn so durch die Gegend läuft!

Die Aussagen von Herrn Watzke im Nachgang der DFL Mitgliederversammlung halten wir allerdings für unsachgemäß. Man muss nicht Pyrotechnik oder Gewalt befürworten, um gegen die Beschlüsse in Frankfurt zu sein. Hier wäre etwas mehr Schweigen und weniger Populismus gut gewesen. Wir halten auch fest, dass während der medialen Debatte niemand von den Funktionären aufstand und die Dinge in ein rechtes Licht rückte. Erst den Fans und vor allem der Kampagne 12:12 gelang es, die öffentliche Meinung zu beeinflussen, sodass lächerliche Behauptungen und Statistiken erstmals wirklich hinterfragt wurden.

Eine besondere Rolle spielte in den ganzen letzten Monaten leider auch Reinhard Rauball. In seiner Funktion als DFL Präsident entwickelten Vereinsvertreter und vor allem DFL‑Theoretiker unter Federführung von Herrn Peter Peters eben dieses Konzept. Schlussendlich verteidigten beide unisono dieses Konzept nach innen wie nach außen, obwohl mittlerweile eine Menge Kritik an Art und Weise des Zustandekommens, Zeitpunkt und Notwendigkeit im öffentlichen Raum stand. Insgesamt sind wir hier schwer enttäuscht von dem Verhalten unseres Vereinspräsidenten. Mit unserem Schweigen am vergangenen Spieltag haben wir unserer Verbitterung und Frustration Ausdruck verliehen. Das ist für uns als Gruppen der einzige gangbare Weg. Daher ist und war für uns immer noch kein Alltag eingetreten.

Die Entscheidung wie es nach dem 12.12. weitergehen sollte fiel uns nicht leicht und hat auch intern zu vielen und anstrengenden Diskussionen geführt. Bei vielen Mitgliedern ist der Frust über den 12.12.2012 und sein zustande kommen immer noch sehr groß. Am Samstag wurden dann die Fanclubs über unsere Anliegen in Hoffenheim informiert. Die große Mehrzahl der Anwesenden hat diese Entscheidung aber verstanden und hat uns hier begleitet.

Für das Spiel gegen Hannover bitten wir euch noch einmal in diesem Jahr 12:12 Minuten zu schweigen, um danach wieder die gewohnte Atmosphäre im Westfalenstadion zu schaffen. Wir haben allerdings für jeden Verständnis der auf Grund der vergangenen Wochen sich nicht im vollen Maße motivieren kann. Daher haben wir es auch unseren Mitgliedern freigestellt, ob sie sich nach den 12:12 Minuten am organisierten Support beteiligen. Wir weisen in diesem Zusammenhang auch darauf, dass die Hannoveraner Szene sich ebenfalls für einen Boykott ausgesprochen hat. Das Ziel muss es sein, der DFL ein unmissverständliches Zeichen zu senden, dass man sich endlich mit den Fans an einen Tisch setzt. Die Kontroverse über das Papier hat gezeigt, dass es nicht reicht, wenn nur die Vereine mit ihren Fans kommunizieren. Auch die Funktionäre der DFL müssen sich endlich öffentlich zu einem direkten Dialog bekennen.

Wir sind uns bewusst, dass diese Entscheidung auch Unverständnis hervor ruft, für sachliche Kritik stehen wir gerne bereit. In der Vergangenheit haben wir durch das Fanclub Treffen und offene Stammtische bereits bewiesen, dass wir uns möglicher Kritik und Diskussionen stellen. Bitte habt nur Verständnis, dass wir in der Kürze der Zeit noch keinen festen Termin oder Ort anbieten können. Wir holen das nach!

Wir hoffen wie ihr auf einen Sieg gegen Hannover, so dass wir in drei Wettbewerben überwintern. Das wäre ein riesiger Erfolg und auch in Dortmund etwas ganz besonderes.

 

Checkt: http://www.the-unity.de

Liebe Polizei [sg.de]

Wir müssen reden. Und zwar über den Derby-Samstag. Was war das denn bitte? Gut, wir sind ja inzwischen gewohnt, dass Ihr Euch von Spiel zu Spiel neue Taktiken und Vorgehensweisen überlegt, deren Sinn sich uns – vorsichtig ausgedrückt – nicht immer auf den ersten Blick erschließt. Aber die Planlosigkeit, mit der Ihr am Samstag zu Werke gegangen seid, toppt sogar die Darbietung unserer Schwatzgelben auf dem Platz. Wie war es denn bei Euch? Habt Ihr auch erst 90 Minuten vorher erfahren, dass Ihr mit ganz neuer Taktik in den Einsatz geht?

„Dortmunder und Schalker Gewalttäter haben unser Sicherheitskonzept bewusst unterlaufen und sind entgegen der Ankündigung konspirativ angereist“, so wird Dieter Keil, Euer Dortmunder Einsatzleiter, bei derwesten.de zitiert.

Was heißt das denn bitte? Schon seit Jahren reisen die Fans beider Lager beim jeweiligen Auswärtsspiel auf unterschiedlichsten Wegen an. Das ist nichts Neues und dürfte Euch bei der Polizei doch wirklich als letzte überraschen. Überhaupt, liebe Polizei, mal ehrlich, wie kann das denn sein? Da reisen zwei große Gruppen aus Gelsenkirchen quer durch das Ruhrgebiet und Ihr bemerkt sie erst, wenn sie in Stadionnähe auftauchen? 100 Mann an der Möllerbrücke und immerhin stolze 600 Mann an der Universität? Und diese letztere Gruppe ist sogar so geheim, dass sich in ihrem Schlepptau zwar die offizielle blauweiße Fanbetreuung befindet, aber nichts, was ein Blaulicht hat?

Und mal Butter bei die Fische: Die sind da nicht konspirativ hingefahren, mit eigenen oder gar gestohlenen PKW und gefälschten Kennzeichen, sondern mit dem öffentlichen Nahverkehr. Noch einmal: 600 Mann!

Berittene Polizei und Pfefferspray-Einsatz vor dem StadionDas bekommt Ihr wirklich nicht mit? Obwohl Ihr angeblich Beamte in vierstelliger Anzahl im Einsatz habt? Obwohl sich Eure dem Fußball zugeteilten Ermittler „szenekundig“ schimpfen? Obwohl einem rund um das Stadion die Ohren dröhnen, weil ständig irgendwo einer Eurer Hubschrauber kreist? Wem wollt Ihr das denn erzählen?

Und während sich die 600 Blauen von der Uni aus unbehelligt durch Euch auf den Fußweg zum Stadion machen, drängt Ihr eine Gruppe über die Hohe Straße laufender Schwatzgelbe ins Kreuzviertel ab und leitet sie genau in Richtung der 100 Blauen, die gerade von der Möllerbrücke in Richtung Stadion marschieren? Jungs, wisst Ihr eigentlich genau, was Ihr da tut?

Ihr lasst die Sonderzüge der Gelsenkirchener am Haltepunkt Westfalenhallen ankommen und lotst die Blauen dort dann direkt an den Heimfans vorbei? An Flora und Südtribüne, obwohl es beispielsweise via Ardeystraße und Strobelallee mutmaßlich viel unproblematischer verlaufen würde?

Blaue vorm NordeingangWie kann es sein, dass ganze Scharen Blauweiße im Nu vom Stadionvorplatz verschwunden und ins Stadion eingelassen sind? So schnell kann eine handelsübliche Personenkontrolle an deutschen Gästeblöcken doch nie und nimmer von statten gehen? Und dann tauchen – oh Wunder – Pyrotechnik und geklaute Fahnen im Gästeblock auf. Na sowas!

Zu allem Überfluss setzt Ihr während des Spiels auch noch Pfefferspray unter der Südtribüne ein, so dass dem Cateringpersonal in den Verkaufsständen und sogar den Fans auf der Tribüne die Tränen in die Augen steigen, derweil die Fluchtwege für diese Blöcke exakt in den Pfefferspraynebel hineinführen? Ihr wisst aber schon, dass Ihr es seid, die für die Sicherheit der Menschen verantwortlich zeichnen?

Was passiert denn da bei Euch? Ihr habt doch Sicherheitsbesprechungen, Einsatzbesprechungen und Funkgeräte. Ihr beschäftigt doch extra geschulte Beamte, deren einziger Job eben genau diese vereinsübergreifende Koordination und Unterstützung der Einsatzkräfte vor Ort ist? Redet Ihr überhaupt miteinander? Sprecht Ihr Polizisten in Gelsenkirchen mit Euren Kollegen in Dortmund und umgekehrt? Sprecht Ihr Landespolizisten mit Euren Bundespendants oder interessiert Euch nur der jeweilige Aufgabenbereich und damit hat es sich?

Wasserwerfer und Mannschaftswagen der PolizeiJa, das Derby ist ein Problemspiel, um mal in Eurem Jargon zu bleiben. Ja, es läuft auch von Fanseite zuletzt einiges schief und nichts und niemand kann und darf Angriffe auf gegnerische oder auch eigene Fans oder Polizisten rechtfertigen. Das will auch niemand. Wo Straftaten geschehen, gehören sie geahndet. Und wer die Gesundheit anderer verletzt, gehört bestraft. Da sind wir uns einig, da brauchen wir gar nicht groß drüber diskutieren.

Aber ist es nicht Euer verdammter Job, genau diese Aufeinandertreffen auch zu verhindern? Das habt Ihr am Samstag nicht nur nicht geschafft. Wir haben uns zeitweise sogar gefragt, ob Ihr das überhaupt wollt.

Im besten Fall ist das, was Ihr am Samstag demonstriert habt, ein gnadenloses Versagen.

Uns fällt da aber auch noch eine unschönere Interpretation ein. Immerhin erklingen die Forderung Eurer Funktionäre und Lobbyisten direkt im Anschluss an die Geschehnisse fast schon ein bisschen zu schnell und einstudiert.

Beispiel gefällig? Dortmunds Polizeipräsident Wesseler bringt Fußballspiele ohne Gästefanbeteiligung oder gar komplette Geisterspiele ins Spiel. Verdammt kluge Idee! Denn wo sind die Leute, wenn sie nicht im Stadion sein dürfen? Öhm, ja… genau: auf den Straßen. Und da habt Ihr ja den genauen Durchblick, nicht wahr? Also zumindest solange sich die Leute nicht konspirativ verhalten, versteht sich.

Die Gewerkschaft der Polizei setzt sogar noch einen drauf und fordert neben „klaren rechtlichen Regeln“ (kleiner Tipp: Strafgesetzbuch – da steht praktischerweise sogar schon alles drin) auch noch die Installation von Fußball-Staatsanwälten. Klar, wo das mit den Fußball-Polizisten ja schon so sichtbar gut klappt.

Liebe Polizei, mal ganz ehrlich, so von Nicht-Gewalt-Täter zu Nicht-Gewalt-Verhinderer: Wir beneiden Euch nicht um Euren Job. Der ist ganz sicher nicht einfach und ganz sicher nicht immer angenehm. Aber das mit der Sicherheit ist nun einmal Eure Aufgabe und wir würden eigentlich ganz gerne sehen, dass Ihr diese Aufgabe auch ernst nehmt.

 

So auf schwatzgelb.de erschienen!

Europapokal der Landesmeister!

Heute kommt Ajax Amsterdam zum Gastspiel in der Königsklasse ins Westfalenstadion. Versucht die örtliche Presse samt Polizeigefolge bereits im Vorfeld Ausschreitungen herbei zu sehnen, freue ich mich tierisch auf den ersten Spieltag in der CL. Gerade diese Gruppe aus vier Meistern in den jeweiligen Ländern ist ein Traum. Da hat es sich Klaus Neuhaus [auch bekannt durch Hits wie Kagawaaaaa Shinji oder andere Kult-Nummern] nicht nehmen lassen und wieder was in die Tasten gehauen.
In diesem Sinne!